Dieses Projekt zur beruflichen Weiterbildung weist einen enormen Effekt auf: Nicht nur die teilnehmenden Arbeitnehmer konnten ihre Arbeitskraft stärken und ihre Fähigkeiten erweitern. Auch die vier beteiligten Unternehmen, die beiden Sozialpartner aus der Metallbranche und der Anbieter Volkshochschule (VHS) gingen mit neuen Erkenntnissen und einem gespannten Netzwerk daraus hervor.
„Der Zukunft voraus durch Qualifizierung“, kurz ZuQ, ist das Weiterbildungsprojekt betitelt, das Anfang 2012 startete und im Dezember 2014 endete. Bei einer Abschlussveranstaltung haben die Projektpartner sich ausgetauscht, Prämissen und Konzepte dargelegt und abschließend die Ergebnisse diskutiert. Alle Beteiligten kamen zu einhelliger positiver Bewertung von ZuQ.
Vier metallverarbeitende Unternehmen aus der Region, die Sozialpartner IG Metall Krefeld und die Unternehmerschaft Metall- und Elektroindustrie haben an dem Projekt teilgenommen, die VHS hat die Organisationsstruktur erarbeitet. Federführend waren Roland Götz, Michael Schreiber und Projektleiter Markus Pesch. Dr. Inge Röhnelt, Leiterin der VHS, bedankte sich bei den Partnern und resümierte: „Es war ein Experiment für alle drei Parteien – und es war ein Erfolg.“
Der Anstoß für ZuQ kam von der IG Metall. Gewerkschaftssekretär Ralf Claessens: „Unsere Ressourcen liegen in der Weiterbildung – mit diesem Projekt haben wir einen Entwicklungsschritt nach vorn getan“. Hartmut Schmitz (Unternehmerschaft Metall- und Elektroindustrie Niederrhein e.V.) äußerte sich positiv über die Kooperation mit dem Sozialpartner: „Wir wissen, wo wir an einem Strang ziehen können und wollen.“
Die drei Krefelder Unternehmen Ormazabal Anlagentechnik GmbH, Siempelkamp Gießerei GmbH, TRW Automotive GmbH und als viertes Mühlhoff Umformtechnik GmbH (Uedem) sind von je unterschiedlichen Weiterbildungskonzepten ausgegangen und äußerten sich sehr zufrieden über die Wirkung auf ihre Firmen und die fruchtbare Zusammenarbeit untereinander.
Klaus Tilly von Siempelkamp betonte: „Wir haben unseren Qualitätsanspruch in das Projekt hineingetragen.“ Miram van Elten, Mühlhoff: „Wir konnten die Belegschaft für Weiterqualifizierung sensibilisieren und werden in der Zukunft darauf aufbauen.“ Leire Zarraga von der Firma Ormazabal sagte: „Wir sind froh, dass wir teilgenommen haben; wir haben viel für die Zukunft gelernt.“ Sabine Tolksdorf von TRW Automotive GmbH: „Uns sind die Tools für die demografische Analyse aufgezeigt worden, außerdem haben wir das betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) eingeführt.“
Das Weiterbildungsprojekt ZuQ hatte für die drei Jahre ein Gesamtvolumen von 1,16 Millionen Euro. 40 Prozent macht die Freistellung der Arbeitnehmer aus, 60 Prozent sollen aus Fördermitteln kommen, die beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales, beim Europäischen Sozialfonds und bei der Europäischen Union beantragt wurden. Mit der Abwicklung der bürokratischen Details ist die VHS noch befasst.
10 633 Teilnehmerstunden wurden verzeichnet, in der Evaluierung ist die VHS von den Arbeitnehmern aus der Metallbranche mit 1,4 benotet worden. Auch für die VHS bedeutet ZuQ Neuland: „Wir haben es gemeinsam geschafft“, sagte Dr. Inge Röhnelt, „jetzt sind wir sattelfest in Firmenschulung und Umgang mit den Herausforderungen des demographischen Wandels.“
Was sich auch daran zeigt, dass im Laufe des Projekts zwei weitere Programme aufgelegt wurden: „VHS pro business“ bietet maßgeschneiderte Weiterbildungsmaßnahmen für Unternehmen an; „Fit im Betrieb“ konzipiert Gesundheitskurse für Unternehmen und deren Mitarbeiter.