Zukunft der Arbeit – Wandel in der Stahlindustrie

Redaktion 4. November 2022 0

Bilder: Friedrich Stark/FES

Die Friedrich-Ebert-Stiftung (www.fes.de)  hat mit Ihrer Veranstaltungsreihe Zukunft der Arbeit Station in Krefeld gemacht.

Mit Erfahrungsstärke den Wandel der Arbeitswelt in NRW gestalten!

Erfahrung. Stärke. Wandel – drei Begriffe die sehr gut zur Stahlindustrie passen. Was dazu auch super passt ist Solidarität. Der Strukturwandel – oft geprägt durch  Standortschließungen  und Personalabbau – bei Kohle und Stahl ist bisher „sozialverträglich“ gestaltet worden.

Also gute Gelegenheit am Beispiel der Stahlindustrie zu schauen wie Wandel gelingen kann.

Wie stellen sich die Akteure den 4 D´s: Digitalisierung, Dekarbonisierung, Demographie, Demokratie?

Wie verändern sich Geschäftsmodelle, Berufsbilder  und Arbeitsplätze?

Wie sieht die Strategie für den Wandel aus?

Dazu waren als Gesprächspartner eingeladen:

Ø  Henrik Lehnhardt – Arbeitsdirektor Outokumpu Nirosta GmbH

Ø  Konstantinos Pinidis – Betriebsrat Deutsche Edelstahlwerke GmbH

Ø  Jan Dieren – MdB

Ø  Peter Stovernik – www.tbs-nrw.de

Ø  Ralf Claessen – IGM Krefeld

Henrike Allendorf (FES NRW) leitete den Abend  im Sudhaus der Schlüfken Brauerei elegant ein und gab das Gesprächszepter an Alice Greschkow (Politkberaterin / Bloggerin) weiter die sehr eloquent und pointiert für eine lebhafte Runde unter Einbeziehung des (leider) übersichtlichen Publikums sorgte.

Henrik Lehnhardt stellte die These auf, dass „Werkerstolz“ der Schlüssel für gute Arbeit in der Stahlindustrie ist. Die Herausforderung einer globalisierte Wirtschaft kann die deutsche und europäische Stahlindustrie unter ungleichen Wettbewerbsbedingungen nicht ohne politische Schützenhilfe stemmen – grüner Stahl geht nur mit grünem Strom!

Ohne Stahl ist alles doof…Kosta Pinidis hob die Bedeutung der Strahlindustrie für Wertschöpfungsketten hervor. Auch wenn die Branche beschäftigungsmäßig keine große Rolle mehr spielt ist sie für viele andere Branchen als Zulieferer sehr wichtig –systemrelevant!

Der IGM Blick auf die Stahlindustrie von Ralf Claessen hatte mehrere Facetten. Die Montanmitbestimmung mit der Position des Arbeitsdirektors müßte ein Exportschlager sein. Der hohe Organisationsgrad hat tarifpolitische Innovationen ermöglicht und die Superkraft Solidarität einen „ruhigen“ Strukturwandel ermöglicht.

Eine optimistische Sicht auf Digitalisierung: Welche praktischen Erkenntnisse geben Ihnen Zuversicht?

Beteiligung und Transparenz stellte Peter Stovernik als Erfolgskriterien seiner Beratungstätigkeit bei Transformationsprozessen an betrieblichen Beispielen vor.

Politikerschelte hat Jan Dieren sachlich „runtergekocht“. Er hat sehr anschaulich seine Arbeit im Bundestag dargestellt und klar gemacht, dass er nicht bei jedem Gesetzgebungsprozess Experte sein muss. Der Gesetztaylorismus sieht verschiedene Beteiligungsrunden mit stakeholdern und Experten vor – dabei sind grade die Gewerkschaften wichtige Player.  Der Handlungskonzept Stahl hat Weichen in Landes- und Bundespolitik gelegt die Transformation der Stahlindustrie mitzugestalten – was aber die Arbeitgeber nicht aus der Pflicht läßt!

Wie weiter?

Wir haben verabredet unseren Politik(er)dialog zu verstetigen und zu verbessern. Jan hat die Gelegenheit genutzt – der Betriebsbesuch bei der Siempelkamp  Giesserei folgt. Gute betriebliche Transformationsbeispiele kommen in der Delegiertenversammlung der IG Metall auf´s Podium.

Danke FES!

 

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