Metaller mischen mit – WohnInitiative Leben Mit Assistenz: „Einmal Ehrenamt – immer Ehrenamt“

Redaktion 17. Dezember 2021 0

 

Im Jahr 1998 bin ich über eine Zeitarbeitsfirma zur DUWAG AG, heute Siemens Mobility GmbH, nach Krefeld gekommen und dort sehr bald auch in die aktive Vertrauensleutearbeit eingestiegen – bis vor wenigen Jahren auch mit viel Engagement in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit. Vor allem Organizing/Kampagnenarbeit lag mir sehr am Herzen.

Andrea und ihre Schwester Marion. Foto: privat

Dann musste ich mich immer mehr um meine Familie kümmern. Meine Mutter leidet seit fast 40 Jahren an Multiple Sklerose, meine Schwester ist mehrfachbehindert und lebt in einer Einrichtung. Mein Vater hat bisher alles geschultert, doch mittlerweile ist er selbst gesundheitlich so angeschlagen, dass er das alles nicht mehr schultern kann.  

So haben wir zusammengesessen und beraten, wie wir die Situation verbessern können; wie ein Zuhause in dieser Situation optimaler Weise gestaltet sein muss, um wirklich Entlastung von den administrativen Dingen zu haben. Das Wichtigste: sowohl die 24h-Betreuung sowie die Koordination der Beschaffung von technischen Hilfsmitteln müssen gewährleistet sein; Dinge, mit denen meine Eltern und überhaupt ältere Menschen mit großen körperlichen Problemen on Top überfordert sind. Das schafft die  „Versorgungssicherheit“, die ermöglicht, sich auf die wesentlichen Dinge in einer solchen Situation, auf die lebenswerten Dinge konzentrieren zu können.  

Die Vision: An 1. Stelle muss die SELBSTBESTIMMUNG bleiben! Ein Garten zum „anfassen“! Mit Hochbeeten, die mit dem Rollstuhl unterfahrbar sind, essbaren Früchten, Gemüse, um die eigene Küche zu bereichern. Ein Platz am Wasser, der zum Verweilen einlädt, Therapie- und Kreativräume, ein Bewegungsbad und Begegnungsplätze für nachbarschaftliches Miteinander. Mit all diesen Ideen im Kopf habe ich mich dann im Herbst 2019 auf den Weg gemacht, mit Städten über unsere Vision zu reden… es sollte um ein erweitertes Mehrgenerationenprojekt gehen, das eine selbstverantwortete PflegeWG mit 12 Plätzen einschließt.  

Mittlerweile sind wir ein kleiner gemeinnütziger Verein in Gründung und haben uns, zusammen mit einem befreundeten Investor, an der ersten Ausschreibung einer Krefelder Nachbargemeinde beteiligt und hoffen gespannt auf die Entscheidung im 1. Quartal 2022, um das 1. Bauvorhaben in diese Richtung umzusetzen. Schaut gerne mal bei Facebook unter dem #FirstWILMA. 

Unser Verein heißt Projekt WILMA e. V.

Er hat sich zur Aufgabe gesetzt, die Schaffung von geeignetem Wohnraum für Menschen mit körperlichen Behinderungen zu initiieren; gemeinsam mit den betroffenen Menschen und nach ihren Vorstellungen, denn es ist für sie.

WILMA steht für „WohnInitiative Leben Mit Assistenz“

WILMA steht aber auch noch für WILhelm und MArgret. Das sind die Namen meiner Eltern. Sie sind der Antrieb für das besondere, ehrenamtliche Projekt einer Tochter – für sie und für alle Menschen, denen es ähnlich geht!“

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