Die metallzeitung im Gespräch mit Jim Köster, Leiter des IG Metall Vertrauenskörpers bei Outokumpu Nirosta in Krefeld.
mz: Jim, was hat dich veranlasst von der Teilnehmer- in die Teamerrolle zu wechseln?
JK: Innerhalb der IG Metall ist Sprockhövel für mich wie ein zweites Zuhause geworden, ein Ort wo aus Kollegen und Referenten Freunde werden können. Gemeinsames Lernen verbindet halt. Ob als Teilnehmer oder als Referent, auf beiden Seiten bleibt am Ende des Seminars eine Menge hängen. Am meisten freut es mich, dass ich viele Eindrücke in Betriebe bekomme die anders strukturiert sind als meine eigene Bude. Größer, kleiner, tarifgebunden, nicht tarifgebunden, AG, GmbH usw…
Auch wenn ich oft neue Betriebsräte im Seminar habe, ist der Seminarinhalt immer wieder variabel, da ich mich an den Seminarwünschen der Teilnehmer orientiere. Diese gehen dann halt je nach Begebenheiten des eigenen Betriebes oft auch weit auseinander.
mz: Was musstest Du tun um auf die Leute losgelassen zu werden?
JK: Ich habe mein Interesse bekundet, dass ich in die Referentenrolle schlüpfen möchte. In einem Gespräch mit Ralf C. haben wir Besprochen, was wir mit der Rolle Referent verbinden und in welchen Gebieten ich tätig sein möchte. Danach ging es auf zur Referentenausbildung und dann ging es auch schon los.
mz: Welche Seminartypen teamst Du?
JK: Zur Zeit bin ich für folgende Seminartypen als Referent am Start: Arbeitnehmer (AN 1) – Die Grundlagenschulung aus der Arbeitswelt. Von JAV, BR, SBV über den logischen Interessenkonflikt mit dem Arbeitgeber und dazu die Rolle der Gewerkschaft. Organizing (Motivation zum Engagement) – Wo das Betriebsverfassungsgesetz aufhört kann Organizing anfangen. Meldet euch an und erlebt es selbst 🙂
BR 1 – Grundschule der Betriebsräte. Was sind als Betriebsrat meine Rechte und Pflichten, wo beginnt Mitbestimmung und wo hört sie auf. Was ist eigentlich meine Aufgabe als Betriebsrat??? Diese und weitere Fragen klären wir im BR 1. Wahlvorstandsschulungen für einzelne Betriebe.
Was soll ich hier sagen? Dieses Seminar ist langweilig aber nötig. Trotz des extrem trockenem Themas versuche ich die Spielregeln der Betriebsratswahl möglichst erfrischend zu vermitteln. Altersbedingt bin ich für Jugendseminare nur noch der Ersatzspieler 🙂
War aber auch eine Tolle Zeit.
mz: Wie bleibst du fachlich und methodisch fit?
JK: Zum einen bin ich gut mit anderen Referenten vernetzt, mit denen ich mich austauschen kann, zum anderen organisiert meine IG Metall regelmäßig Weiterbildungen für Referenten.
mz: Was war das seltsamste Seminarerlebnis?
JK: Am skurrilsten war für mich die Situation, als ein Teilnehmer 2 Jahre später das identische Seminar nochmal besucht hat. Dies lag meiner Meinung nach aber nicht daran, dass er den Inhalt beim ersten mal nicht verstanden hatte 😉
mz: Was wünscht Du dir von deiner IGM?
JK: Hm, mal überlegen…fühl mich bei meiner Gestaltungstelle seht gut aufgehoben. Also wünsch ich mir nix aber der IGM etwas…dem Bezirk würde ich wünschen, öfter das Ohr im Betrieb und an Geschäftsstellen halten. Und den Mädels und Jungs aus Vorstand und Bildungsstätten tät 14 Tage Betriebs- und Geschäftsstellenluft sicher auch gut. Auf die nächsten 131 Jahre!