Über 22 000 Beschäftigte legen in NRW die Arbeit nieder
Punkt Null Uhr ruhte in 15 NRW-Betrieben die Produktion und über 3000 Beschäftigte der Nachtschichten zogen vor die Werkstore. Die größten Kundgebungen gab es in Köln. Dort hatten sich 1500 Beschäftigte der beiden Ford Werke Niehl und FCSD auf die Beine gemacht und waren dem Warnstreikaufruf der IG Metall gefolgt.
Ihnen folgten heute Morgen 7000 Warnstreikende in der Frühschicht bei Ford und im Entwicklungszentrum, wo Jörg Hofmann, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, sprach: „Ihr demonstriert heute, dass wir die richtigen Themen anpacken“. Er bezeichnete das Angebot der Arbeitgeber als verantwortungslos und erklärte: „Wir haben drei Forderungen aufgestellt und in allem drei Forderungen wollen wir akzeptable Ergebnisse!“
Etwa 500 Beschäftigte aus vier Betrieben waren um Mitternacht mit drei Fackelzügen zur gemeinsamen Kundgebung vor das Hauptgebäude von Benteler Steel/Tube in Paderborn gezogen. Dort erklärte IG Metall-Bezirksleiter Knut Giesler: „Wir alle hatten von den Arbeitgebern ein klares Signal für faire Verhandlungen zu allen drei Forderungselementen erwartet. Doch über Bildungsteilzeit wollen sie erst gar nicht mit uns reden. Die Altersteilzeit soll es nur noch im halbierten Umfang geben, auf die Härtefälle beschränkt. Beim Geld knausern sie reichlich. Und das obwohl sie ordentliche Gewinn verbuchen, mit guten wirtschaftlichen Aussichten.“ Weitere Mitternachtsaktionen gab es unter anderem bei dem Autozulieferer Gestamp in Bielefeld, bei Federal Mogul in Burscheid und bei Lear in Rietberg. Auch im Unternehmen von Arndt Kirchhoff, dem Verhandlungsführer der Arbeitgeberverbände NRW, ruhte die Arbeit in den drei Werken in Iserlohn und Attendorn. Weitere Mitternachtswarnstreiks gab es in Bocholt, Lohmar und Köln. Insgesamt legten heute über 22 000 Beschäftigte aus 123 NRW-Betrieben ihre Arbeit nieder.