Die Tarifverhandlungen in der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie sind in vollem Gange. 8,5 % mehr Entgelt, Absenkung der Arbeitszeit von 35 auf 32 Stunden bei vollem Entgeltausgleich sowie Fortsetzung der Tarifverträge Beschäftigungssicherung, Altersteilzeit und Werkverträge – das ist die Forderung der IG Metall.
Die bisherigen zwei Verhandlungsrunden führten zu keinem Ergebnis. Das Angebot der Arbeitgeber ist schmal: Lediglich 3,1 % Entgelterhöhung sowie Fortsetzung der Tarifverträge Beschäftigungssicherung und Werkverträge. Die Alterszeitregelung soll in der aktuellen Form nicht fortgeführt werden. Die Arbeitszeitabsenkung lehnen sie bislang völlig ab.
Seit dem 01.12.23 werden deshalb flächendeckend Warnstreiks durchgeführt – auch in Krefeld: So legten ca. 150 Beschäftigte der Outokumpu Nirosta GmbH am 01.12.23 Ihre Arbeit nieder. Die Frühschicht beendete 2 Stunden früher ihre Arbeit, die Spätschicht nahm ihre Arbeit 2 Stunden später auf. Bei einer Grillaktion verliehen die Beschäftigten ihrem Unmut über das geringe Angebot der Arbeitgeber Luft.
Am 06.12.23 fand ein weiterer Warnstreik unserer Stahlbetriebe DEW und Outokumpu statt. An dem Demonstrationsaufzug mit anschließender Kundgebung nahmen insgesamt ca. 200 Kolleginnen und Kollegen teil. Der Betriebsratsvorsitzende der DEW, Resit Ülüglü, hielt eine flammende Rede zur aktuellen Situation der DEW und zur tariflichen Forderung.
Am 07.12.23 und 11.12.23 stehen die nächsten Verhandlungen an – mit Rückenwind aus Krefeld! Glück auf!