700 Beschäftigte des Stahlkonzerns Outokumpu aus Bochum und Krefeld haben auf dem Bochumer Werksgelände für den Erhalt ihrer Standorte demonstriert. IG Metall-Bezirksleiter Knut Giesler warnte den Konzern davor, das Bochumer Werk schon 2015 zu schließen, obwohl ein Tarifvertrag dessen Erhalt bis Ende 2016 garantiert.
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Protest in Bochum, Fotos: Thomas Range
Dieser Tarifvertrag müsse eingehalten werden, rief Giesler ins Mikrofon. Die IG Metall schließe solche Verträge nicht zum Spaß, „sondern um Beschäftigte zu schützen“. Ungewöhnlich heftig kritisierte der Bezirksleiter das Management von Outokumpu. Es habe der Marke Nirosta Schaden zugefügt und sei offenkundig nicht in der Lage, ein Unternehmen zu führen. Giesler forderte für die Belegschaften „keine Abbaupläne, sondern eine Perspektive“.
Die Gutachter von IG Metall und Betriebsrat hätten belegt, dass der Standort Bochum „nicht zu teuer“ sei. Eindringlich forderte Giesler die Unternehmensleitung auf: „Hören Sie uns endlich zu, statt auf Schließen, Sparen und Entlassen zu beharren!“ Die Werke in Bochum und Krefeld seien „leistungsfähig, innovativ und konkurrenzfähig“.
Die IG Metall hegt den Verdacht, dass Outokumpu das Bochumer Werk aus politischen Gründen – nämlich zugunsten seiner finnischen Werke – schließen will. Sollte es dazu kommen, werde man „die ganze Klaviatur“ nutzen und Druck auf den Edelstahlhersteller ausüben, warnte Giesler.
Der Krefelder Betriebsratsvorsitzende Norbert Kalwa kritisierte „die unerträgliche Verunsicherung“ der Beschäftigten. Outokumpu solle nicht glauben, einen Keil zwischen die Belegschaften in Bochum und Krefeld treiben zu können: „Bochum kämpft nicht für sich allein.“ Auch Kalwa attackierte die Leitung des Konzerns: „Wir wollen eine neue Führung haben, die Ahnung hat von Edelstahl.“