Mit Facebook richtig umgehen
Facebook ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Bei Fehlern jedoch kann nicht nur der Verlust des Ansehens drohen, sondern auch Ärger mit dem Chef – bis hin zur Kündigung. Umso wichtiger ist es, den richtigen Umgang mit dem sozialen Netzwerk zu beherrschen.
Schon lange ist der digitale Lebenslauf im Internet für den Arbeitgeber in spe ein wichtiges Bewertungskriterium. Beispielsweise zeichnen Deine Fan-Seiten und Interessen ein Bild von Dir. Und das kann, ohne Dich zu kennen, negativ ausfallen. Aber auch bei einem bereits bestehenden Arbeitsverhältnis kann man sich mit zu viel Offenheit Einiges vermiesen – bis hin zur Kündigung. Deshalb ist es wichtig, dass Du auf die richtigen Privatsphäre-Einstellungen Deines Facebook-Profils und auf ein bewusstes Nutzungsverhalten achtest.
Klar, der Schneidlaser in der Fertigungshalle wirft schöne Funken. Und die in allen Farben blühenden Blumen auf dem Schreibtisch der Kollegin könnte man doch auch mal eben knipsen und posten, oder? Nein, besser nicht. Dass man sich auf Facebook nicht über seine Firma oder Kollegen oder gar den Chef äußern sollte, ist den meisten wahrscheinlich klar. Gleiches gilt aber auch für Bilder aus dem Innenleben eines Betriebs. Und auch während der Arbeitszeit, der Berufsschule oder Krankheit sollte man generell auf das Posten verzichten. Das gilt auch für Bilder von Azubi-Events, von Seminaren oder Ausflügen. Darauf solltest Du auch Deine Kolleginnen und Kollegen hinweisen, die eventuell Fotos von Dir posten wollen.
Beiträge nur Freunden sichtbar machen
Doch nur die Kombination aus einem bewussten Umgang mit Facebook und den Häkchen an den richtigen Stellen Deiner Privatsphäre-Einstellungen verschafft Dir Sicherheit und schützt Dich und Deine Kolleginnen und Kollegen. Facebook bietet Dir beispielsweise mehrere Möglichkeiten einzustellen, wer Deine Posts sehen kann. Du kannst für jeden einzelnen Beitrag entscheiden, ob er öffentlich sichtbar sein soll, nur Freunden oder nur ganz bestimmten Freundeslisten. Auch lassen sich Gruppen wie beispielsweise „Bekannte“ ausschließen. Wir empfehlen Dir jedoch einzustellen, dass Deine Beiträge generell nur Freunde sehen können. Zu dieser und allen anderen Einstellungen gelangst Du über das Rädchen oben rechts in Deinem Profil.
Freundeslisten pflegen – „Arbeit“ als „Blacklist“
Über verschiedene Listen hast Du eine weitere Möglichkeit zu kontrollieren, wer welche Deiner Beiträge darf. Schließlich sind nicht alle Deine Facebook-Freunde auch richtige Freunde. Du kannst beispielsweise eine Liste „Arbeit“ anlegen und dort Deine Kolleginnen und Kollegen reinstecken. Voreingestellt ist die Liste „Eingeschränkt“, die Du zu diesem Zweck auch nutzen kannst. Der eigene Chef sollte dort auf jeden Fall landen.
Chronik-Beiträge verstecken
Auch für Deine Chronik gibt es Einstellungsmöglichkeiten, die Du nutzen solltest. Etwa, wer etwas auf Deiner Chronik posten darf. Wir empfehlen Dir in jedem Fall die Sichtbarkeit Deiner Chronik-Beiträge auf „Nur ich“ einzustellen. Nebenbei: Mit der Funktion „Anzeigen aus der Sicht von .“ kannst Du Dir anschauen, wie andere User Dein Profil sehen.
Facebook-Gruppen Gründen
In noch kleinerem Kreis lässt es sich über Facebook-Gruppen kommunizieren. Die kann jeder nach Belieben anlegen. Ist die Gruppe gegründet, kannst Du beispielsweise Familienmitglieder oder Arbeitskollegen und Freunde aus dem Fußballverein einladen. Die Inhalte können nur die eingeladenen Personen sehen. Eine gute Möglichkeit, sich über gemeinsame Interessen auszutauschen.
„Markierungen“ zustimmungspflichtig machen
Am besten postest Du nur Bilder von Dir, die Du sonst auch bedenkenlos jedem zeigen würdest. Die Metadaten der Fotos solltest Du trotzdem vorher entfernen. Damit ist es jedoch noch nicht getan – denn auch andere können Bilder von Dir hochladen und Dich auf diesen Bildern markieren. Diese sogenannten Markierungen solltest Du unbedingt zustimmungspflichtig machen. Dein Titel- und Profilbild solltest Du möglichst neutral halten: deren Sichtbarkeit lässt sich nicht eingeschränken.
Wer findet dich auf Facebook? – Crawlability
Wenn Du nicht willst, dass jemand Dein Facebook-Profil über eine Suchmaschine wie beispielsweise Google findet, dann musst Du Deine Privatsphäre-Einstellungen entsprechend ändern. Facebook geht nämlich erst mal davon aus, dass Du von möglichst vielen Leuten gefunden werden willst: Nimm das Häkchen bei „Suchmaschinen das Verlinken auf deine Chronik gestatten“ raus. Apropos, da wir gerade bei der Auffindbarkeit sind: Du kannst verbieten, dass Fremde Deine Freundeslisten durchstöbern können – eine empfehlenswerte Einstellung.
Bewusster Umgang mit persönlichen Daten
Viele wissen nicht, dass standardmäßig alle Freunde die Kontaktdaten einsehen können. Das lässt sich ändern – und das solltest Du auch ändern: Lege fest, wer Deine Telefonnummer, Anschrift und E-Mail-Adresse sehen darf. Du hast diese Informationen gar nicht angegeben? Umso besser. Auch kannst Du einstellen, dass Facebook-Partnerseiten wie Bing oder TripAdvisor Deine Daten nicht über das soziale Netzwerk beziehen können.
Berechtigungen für Apps einsehen
Spiele wie Mafia Wars oder FarmVille sind beliebt. Um sie spielen zu können, musst Du zustimmen, dass der Anbieter Deine persönlichen Daten einsehen darf. Und die Apps sind teils unverschämt neugierig. Darauf solltest Du schon beim Herunterladen achten. Bei bereits installierten Spielen und Apps kannst Du das Schnüffeln nachträglich verbieten. Auch lassen sich Werbe-Anfragen von Anwendungen gezielt blockieren. So wirst Du weniger zugespamt.
Das Wichtigste zu Nutzungsverhalten und Einstellungen findest Du zusammengefasst auf unserem Flyer zum Herunterladen. Weitere Informationen zur Medienkompetenz findest Du unter