Nach zwei Jahren „Pandemie-Ausnahmezustand“ war die Hoffnung groß, wieder „normal“ leben, arbeiten und (Karneval) feiern zu können. Vielen ist die Lust an Altweiber zu schunkeln und zu bützen mit dem Blick in die Nachrichten schlagartig vergangen.
Putin lässt Panzer rollen und Raketen fliegen, um Teile der Ukraine zu „befreien“. Das kleine, demokratische und freiheitsliebende und dem Westen zugewandte Land wehrt sich – zu einem hohen Preis.
Die Aussage des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj: „wir brauchen Munition, keine Mitfahrgelegenheit“ zeigt sehr deutlich, wie er die Chancen für diplomatische Lösungen oder gar Einsicht beim Agressor einschätzt und was er und viele Ukrainer bereit sind zu tun, um Ihr Land und Ihre Werte zu verteidigen. Was können wir tun? Die Europäische Union erklärt Solidarität und geht den Sanktionsweg. Die NATO tut sich schwer, klare Kante zu zeigen, technische Unterstützung ja, aktive Unterstützung nein – zu groß ist die Angst, in einen dritten Weltkrieg zu geraten. Werden die menschenrechtsverletzenden Untaten auch juristisch geahndet? Wird Putins Russland aus allen internationalen Gremien verbannt? Wie groß unsere Abhängigkeit von Rohstoffen und Energie ist, macht dieser Konflikt schmerzhaft deutlich.
Vielleicht ist nach der Corona-Krise dieser völkerrechtswidrige Krieg ein Fingerzeig, sich unabhängiger von Diensten, Waren, Rohstoffen und Energie anderer zu machen. Vielleicht schauen Unternehmer nicht mehr nur nach dem vermeintlich günstigsten Preis. Vielleicht schafft es die Staatengemeinschaft, die UN-Menschenrechte tatsächlich zur Wirkung zu bringen und jeden Staatschef, der sich nicht daran hält vor Gericht zu stellen. Es ist gut, dass Beschäftigte und Unternehmen Spenden sammeln, Unterkünfte zur Verfügung stellen und bei der Integration helfen.
Es ist gut, Flagge zu zeigen. Frieden ist die Antwort. Gerechtigkeit ist die Pflicht.