Es gibt mehr Geld für die Beschäftigten in der Textil- und Bekleidungsindustrie, trotz Coronakrise: eine steuerfreie Corona-Prämie von 325 Euro für dieses Jahr. Nächstes Jahr steigen die Entgelte dann um 1,3 Prozent im Februar und um weitere 1,4 Prozent im Oktober 2022. Das Urlaubsgeld steigt 2022 um 2 Prozent.
Die Auszubildenden erhalten 2021 die volle Corona-Prämie von 325 Euro. Die Ausbildungsvergütungen steigen im August 2022 um 30 Euro im Monat.
Tarifliche Altersteilzeit verlängert und verbessert
Außerdem konnte die IG Metall auch die tarifliche Altersteilzeit verlängern und verbessern. Die Arbeitgeber zahlen mehr zum Altersteilzeitentgelt dazu. Die Aufstockungszahlung steigt im Juli 2021 um 30 Euro auf 630 Euro im Monat, im Juli 2022 dann auf 650 Euro.
Zudem erhöhen die Arbeitgeber ihre Zahlungen in einen Fonds zur Aus- und Weiterbildung von 12,50 Euro in zwei Schritten auf 15 Euro je Beschäftigten im Jahr.
Die Laufzeit des Tarifabschlusses beträgt 25 Monate.
Spürbar mehr Geld für die Beschäftigten
Dieses Ergebnis hat die Verhandlungskommission der IG Metall in den frühen Morgenstunden nach mehr als 14 Stunden Verhandlung in der nunmehr vierten Verhandlungsrunde seit Dezember erreicht.
Nachdem die dritte Verhandlungsrunde Ende Januar keinerlei Fortschritte gebracht hatte, rief die IG Metall die Textil-Beschäftigten letzte Woche zu Warnstreiks und Aktionen auf. Fast 7000 Beschäftigte in 65 Betrieben waren dabei – trotz Corona und Schnee-Chaos.
„Die Beschäftigten haben in der Coronakrise unter enormen Belastungen großartige Arbeit geleistet. Dieser Abschluss ist eine Anerkennung für diesen Einsatz“, erklärte Manfred Menningen, Verhandlungsführer der IG Metall für die Textil- und Bekleidungsindustrie. „Es ist uns unter denkbar schwierigen Bedingungen gelungen, eine spürbare Reallohnerhöhung durchzusetzen. Damit steigern wir die Kaufkraft und tragen so zur Stabilisierung der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland bei.“
*Titelbild: Thomas Range