Foto: Joachim E. Röttgers
Die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie stecken fest. In Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg gab es keinerlei Annäherung. Die IG Metall will Zukunft sichern – die Arbeitgeber wollen sparen und Tarife verschlechtern.
Ab Dienstag sind Warnstreiks geplant.
Die IG Metall bereitet Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie vor. Am Dienstag soll es losgehen. Damit wollen wir den Druck auf die Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen erhöhen. Wir wollen Beschäftigung, Zukunft und Einkommen stärken. Doch die Arbeitgeber wollen sparen, Tarife absenken und keinerlei verbindliche tarifliche Regelungen zu Arbeitsplätzen und Zukunft abschließen. Das wurde erneut bei den Verhandlungen in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg klar.
„Auch in der vierten Verhandlungsrunde haben die Arbeitgeber keine konkreten und verbindlichen Vorschläge zu den Themen Beschäftigungssicherung, Zukunftstarifverträge und Entgelt gemacht. Beschäftigungs- und zukunftssichernde Maßnahmen, die Unternehmen nur dann anwenden, wenn es ihnen gefällt, wird es mit uns nicht geben“, kritisiert Knut Giesler, Bezirksleiter und Verhandlungsführer der IG Metall in Nordrhein-Westfalen.
„Auf dieser Basis hat es keinen Sinn gemacht, heute weiter zu verhandeln. Damit haben die Arbeitgeber wertvolle Zeit vertan, um den Beschäftigten und Unternehmen Sicherheit in schwierigen Zeiten zu bieten.“
Arbeitgeber beharren auf Nullrunde
Bei der Verhandlung in Baden-Württemberg am Donnerstag hat Südwestmetall erneut bekräftigt, erst dann wieder Spielraum für Entgelterhöhungen zu sehen, wenn das Vorkrisenniveau erreicht sei. Dabei bessert sich die wirtschaftliche Lage zusehends. Über zwei Drittel der Betriebsräte berichteten in einer Umfrage, dass die Situation in ihren Betrieben „normal“ oder sogar „sehr gut“ ist. Trotzdem beharren die Arbeitgeber auf einer Nullnummer.
„Die Arbeitgeber lassen bis dato wenig Bereitschaft erkennen, Ideen und Konzepte zur gemeinsamen Gestaltung der Zukunft zu entwickeln“, kritisiert IG Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger. „Stattdessen drängen sie nach wie vor auf Verschlechterungen der Tarifverträge. Wir haben lange genug davor gewarnt, aber nun sind Warnstreiks nach Ende der Friedenspflicht unausweichlich.“
Heute haben die Arbeitgeber bei den Tarifverhandlungen in Sachsen, Bayern und Küste noch einmal eine letzte Chance, eine Lösung vor Ende der Friedenspflicht am Montag um 24 Uhr zu finden. Die Vorbereitungen für Warnstreiks laufen auf vollen Touren.
Am Montag um 17 Uhr gehen wir mit einem großen Livestream mit bundesweiten Aktion zum Tarifauftakt auf Sendung. Ab Dienstag 0 Uhr startet die IG Metall dann die Warnstreiks.