Die 58.000 Beschäftigten im Schlosserhandwerk Nordrhein-Westfalen erhalten ab sofort 3,2 Prozent mehr Geld – sowie weitere 2,4 Prozent ab 1. Dezember 2020. Das hat die IG Metall mit dem Arbeitgeberverband „Fachverband Metall“ in der dritten Verhandlung der Tarifrunde in Münster ausgehandelt.
Zugleich erhöhen sich die Vergütungen der Auszubildenden um 25 Euro sowie weitere 20 Euro im Dezember 2020. Für den erfolgreich abgelegten ersten Teil der Gesellenprüfung erhalten sie zudem eine Sonderzahlung von 250 Euro.
„Das ist eine ordentliche Entgelterhöhung in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation. Sie führt zu einem deutlichen Reallohnzuwachs für die Beschäftigten, was auch die Branche attraktiver macht“, meint Patrick Loos, Verhandlungsführer der IG Metall NRW. „Das ist dringend nötig, um dem Fachkräftemangel zu begegnen.“
Für dieses Tarifergebnis hatten am Mittwoch 1200 Schlosserinnen und Schlosser mit Warnstreiks Druck gemacht.
Tarifvertrag für mehr Rente ab 2021
Neben mehr Geld gibt es für die Schlosserinnen und Schlosser erstmals einen Tarifvertrag zum Ausgleich von Rentenabschlägen für über 50-jährige Arbeitnehmer. Durch diesen Vertrag gibt es einen Rechtsanspruch auf eine monatliche Zusatzzahlung der Arbeitgeber in die Deutsche Rentenversicherung in Höhe von 50 Euro, um einen früheren Ausstieg aus dem Arbeitsleben ohne Rentenkürzung zu ermöglichen. Voraussetzung ist, dass der Arbeitnehmer selbst auch 50 Euro einzahlt. Der Tarifvertrag zum Ausgleich von Rentenabschlägen tritt am 01. Januar 2021 in Kraft.
„Auch im Schlosserhandwerk ist es für viele nicht möglich, bis zum 67. Lebensjahr zu arbeiten. Wer früher raus will oder muss, hat aber Rentenabschläge hinzunehmen“, erklärt Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW. „Mit dem Tarifvertrag zum Ausgleich von Rentenabschlägen ist es gelungen, diese Kürzungen weitgehend auszugleichen. Das ist ein wichtiger Schritt bei unserem Kampf um eine bessere Altersvorsorge für die Menschen.“