Stahl-Tarifrunde startet
„Stark in Stahl“ – unter diesem Motto beginnen diese Woche die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der nordwest- und ostdeutschen Stahlindustrie. Die IG Metall fordert 4,5 Prozent mehr Geld und will die Tarifverträge zur Altersteilzeit sowie zu Werkverträgen fortsetzen.
Im Osten strebt die IG Metall zudem einen Zukunftsdialog „Jugend und Stahl“ an. Mit dieser Forderung will sie erreichen, dass es auch 2030 und darüber hinaus eine starke Stahlindustrie mit guten Fachkräften in Ostdeutschland gibt.
Auftakt in Düsseldorf und Berlin
Am 22. Februar ist Verhandlungsauftakt für die nordwestdeutschen Stahl-Arbeitnehmer in Düsseldorf. Etwa eine Woche später startet die Tarifrunde für die Beschäftigten im Osten am 28. Februar in Berlin.
Trotz des Preisdrucks ist die wirtschaftliche Situation in der Stahlbranche stabil. Die Betriebe sind gut ausgelastet, die Beschäftigten haben viel zu tun – auch dank ihrer Flexibilität und Einsatzbereitschaft. Zuletzt betrug die Kapazitätsauslastung 88 Prozent.
Die Stahl-Arbeitnehmer fordern daher zu Recht einen fairen Anteil an dieser Entwicklung. 4,5 Prozent mehr Geld in den Portemonnaies stabilisiert zudem die Kaufkraft und Binnennachfrage. Die Tarifverträge zur Altersteilzeit weiterzuführen ist ein Muss. Sie ermöglichen Älteren einen sozial verträglichen Ausstieg und sind für Jüngere eine Einstiegsbrücke. Für Werkvertragsbeschäftigte will die IG Metall weiterhin faire Bedingungen sichern.
Die Eisen- und Stahlindustrie beschäftigt in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und in Bremen (Nordwestdeutschland) etwa 70 000 und im Osten 8000 Menschen. Die aktuellen Tarifverträge über Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen enden am 28. Februar. Die neuen Verträge sollen eine Laufzeit von zwölf Monaten haben.