Die Beschäftigten, der Betriebsrat der Ormazabal Anlagentechnik GmbH und die IG Metall Krefeld alarmierten am Montag die Aufsichtsratsmitglieder der Stadtwerke Krefeld und warnten sie davor, dass ihr Anbieter Ormazabal seine hochgeschätzten und hochkomplexen Mittelspannungsanlagen demnächst nicht mehr in Krefeld und nicht einmal in Deutschland bauen will.
Die IG Metall Krefeld wollte nicht nur die persönliche Betroffenheit deutlich machen, sie hoffte nicht auf Mitleid. Die Demonstrierenden forderten die notwendige Rationalität, dass die Stadtwerke Krefeld genauso wie andere Energieversorgungsunternehmen, die ganz oder zum Teil in öffentlicher Hand sind, Steuergelder und Gebühren vernünftig ausgeben. Sie sollen dafür sorgen, dass die zu beschaffenden Anlagen weiter in Deutschland gebaut werden und sie weiterhin den Kundenerwartungen bezüglich der Qualität und des Services voll entsprechen.
Es müsse im deutschen Ausschreibungswesen endlich Schluss damit gemacht werden, dass nur das preisniedrigste Angebot den Zuschlag erhält. Es müsse das fairste und das wirtschaftlichste Angebot zum Zuge kommen!
Deshalb: Öffentliche Aufträge nur an tariftreue Unternehmen, die vor Ort gute Arbeitsplätze sichern! Wenn ein Anbieter im Ausland möglichst billig zu Hungerlöhnen arbeiten lässt und hier nur auf Deutschland als attraktiver Absatzmarkt abzielt, müssen sich die Kunden mit öffentlicher Beteiligung anders entscheiden, viel mehr Wert auf Service, Qualität und sichere Lieferketten legen. Sie müssen endlich regionale Wertschöpfungsquoten festlegen.
Zumindest dann, wenn sie verantwortungsvoll das Steuerzahlergeld ausgeben. Das wird auch von den Stadtwerken Krefeld als ganzheitlichen Umsorger in kommunaler Hand gefordert!
Für weitere Fragen und Vermittlung von Kontaktpersonen im Betrieb stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. In der Anlage finden Sie den Brief, der den Aufsichtsratsmitgliedern übergeben wurde.
Zanda Martens
Gewerkschaftssekretärin / Juristin
IG Metall Krefeld
Ostwall 29 | 47798 Krefeld
+49 (0) 171 3352952
zanda.martens@igmetall.de
Brief der Beschäftigten an den Aufsichtsrat
