Ergebnislos endete am 28.04. in Neuss die dritte Tarifverhandlung für die 700.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie NRW.
Von Arbeitgeberseite gab es kein neues Angebot, nur ein „alternatives“ (Pressemitteilung Metall NRW). Hatte das erste Angebot vor zweieinhalb Wochen gelautet 0,9 Prozent mehr Geld für 12 Monate, so lautete es heute 2,1 Prozent für 24 Monate. „Sie haben das Elend verdoppelt“, sagte Ulrike Kletezka, Mitglied der IG Metall-Verhandlungskommission. Die IG Metall fordert eine Tariferhöhung von 5 Prozent.
Auch Verhandlungsführer und IG Metall-Bezirksleiter Knut Giesler konnte nichts Positives am Alternativangebot entdecken: „Brauchte man fürs erste Angebot eine Lupe, um es zu erkennen, brauchen wir jetzt ein Mikroskop, um eine Veränderung festzustellen.“ Die Konsequenz, die Giesler daraus zog: Wenn die Arbeitgeber sich nicht bewegen, müssen sie bewegt werden. Seine Parole: „Raus vor die Werkstore – wir haben mehr verdient!“
Um 24 Uhr endet an diesem Donnerstag die Friedenspflicht. Noch in der Nacht ist mit einem Dutzend Warnstreiks zu rechnen. Zum Beispiel bei Ford in Köln, Daimler in Düsseldorf und bei Kirchoff Witte in Iserlohn, einem Unternehmen der Kirchhoff-Gruppe. Deren Chef, Arndt Kirchhoff, ist Verhandlungsführer der Metallarbeitgeber.
Kirchhoff brachte heute erstmals das Thema Differenzierung in die Debatte – nicht während der Verhandlung, sondern danach, vor Journalisten. Gemeint ist, dass Unternehmen vom Tarifabschluss abweichen können, aus bestimmten Gründen und in bestimmten Grenzen.
Einen Termin für die vierte Tarifverhandlung vereinbarten IG Metall und Arbeitgeberverband Metall NRW heute nicht.