metallzeitung im Gespräch mit Kerstin Klumpen, Betriebsrätin bei Nirosta
mz: Ist der Frauentag nicht überflüssig?
KK: Wohl eher diese Frage. Für mich ist der internationale Frauentag ein wichtiges Datum und eine tolle Gelegenheit, noch mal drauf zu gucken, wie weit wir sind in Betrieb, Wirtschaft und Gesellschaft in der Frage der Gleichberechtigung.
mz: Wir haben eine Kanzlerin, der internationale Währungsfonds wird von einer Frau geführt – das sind doch klare Zeichen, dass Frauen nicht besonders gefördert werden müssen – oder?
KK: Es ist gut und richtig, wenn Frauen Spitzenpositionen in Politik, Wirtschaft und Verwaltung positiv ausfüllen. Ich freu mich, dass mit Christiane Benner die IG Metall eine tolle Frau als zweite Vorsitzende hat. Aber eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Ein Blick auf den Arbeitsmarkt zeigt, dass die Beteiligung und Bezahlung von Frauen im Erwerbsleben „ausbaufähig“ ist. Deshalb müssen wir dran bleiben am Arbeitszeitthema und einer verbesserten Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
mz: Wie geht das konkret?
KK: Fragen, zuhören, Ideen sammeln, aktiv werden – in der Schrittfolge gehen wir ran. Wir laden unsere Kolleginnen am 8. März zu einem Frühstück ein und besprechen, was wir im Betrieb, in unserer IGM und bei Tarifverhandlungen auf die Tagesordnung setzen wollen. Ganz konkret: wir brauchen gesetzliche Verbesserungen. Den Rechtsanspruch auf Teilzeit unabhängig von der Betriebsgröße. Das Recht auf befristete Teilzeit. Und natürlich auch das Recht, die Arbeitszeit zu erhöhen.