„Frauen, die nichts fordern, werden beim Wort genommen – sie bekommen nichts.“ Das hat die französische Schriftstellerin, Philosophin und Feministin Simone de Beauvoir bereits in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts richtig erkannt.
Heute gibt uns die Corona-Krise auch Zeit und Muße, uns an die gemeinsamen Veranstaltungen zu erinnern, das Erreichte zu reflektieren und Pläne für die Zukunft zu schmieden.
Kurz bevor wir alle auf Distanz gehen mussten, kamen die Kolleginnen bei Siemens Mobility GmbH zu einem thematischen Frühstück zum Weltfrauentag 2020 zusammen. Damit haben die IG Metall Vertrauensleute mit Eva Stosiek als Leiterin des Vertrauensleutekörpers am Standort Krefeld erstmalig ein Format gefunden, das nachahmungs- und wiederholenswert ist.
Thematisches Frühstücken nur mit den Kolleginnen – als Wertschätzung und Plattform für einen gemeinsamen lockeren Austausch zugleich. Die Resonanz schon im Vorfeld, die rege Teilnahme und das Feedback beim Abschied ermutigt uns, gemeinsam eine gewerkschaftliche Frauenarbeit im Alltag bei Siemens aufbauen zu können und aus einem Frühstückstermin eine Serie werden zu lassen.
Vieles in der Arbeitswelt am Siemens Mobility Standort in Krefeld konnten wir bereits frauen- und familienfreundlich verändern: Flexible Arbeitszeitmodelle und Telearbeit sind gestattet, bessere Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Pflege ist betrieblich möglich, bedarfsgerechte Betreuungseinrichtungen, Freizeitangebote für Kinder und sogar ein Kindergarten stehen den Beschäftigten zur Verfügung.
Diese Angebote sind nicht an die Frauen gerichtet, aber gerade ihnen erleichtern sie den Wiedereinstieg ins Berufsleben oder ermöglichen sogar das „babypausenlose“ Verbleiben im Berufsleben.
Dies sind wichtige Fortschritte, aber wir werden uns darauf nicht ausruhen. Deshalb haben wir die Kolleginnen befragt. Wir wollten von ihnen wissen, welche Themen sie besonders interessieren, wie sie das Betriebsklima empfinden und ob sie ihre beruflichen und privaten Wünsche noch besser miteinander im Einklang bringen wollen. Denn wir wollen unsere zukünftige Gewerkschaftsarbeit nicht nur nach allgemeinen Trends oder unseren Vermutungen ausrichten, wir wollen an den konkreten Bedürfnissen der Kolleginnen arbeiten und gemeinsame Forderungen zur weiteren Verbesserung der betrieblichen Arbeitswelt bei Siemens entwickeln.