Die Produktion im Krefelder Werk der Ormazabal Anlagentechnik GmbH soll bis April 2021 beendet werden

Redaktion 16. September 2020 0

PRESSEMITTEILUNG DER IG METALL KREFELD

Die Produktion im Krefelder Werk der Ormazabal Anlagentechnik GmbH soll beendet und damit 155 Arbeitsplätze bereits im April 2021 vernichtet sein

Krefelder Oberbürgermeister Frank Meyer wird sich am Freitag mit den Sorgen der Beschäftigten befassen

Nach der Ankündigung Ende August, dass von derzeit 164 Beschäftigten im Krefelder Werk 155 ihre Arbeitsplätze verlieren, führten der Betriebsrat und die IG Metall Krefeld am vergangenen Montag, den 14. September, das erste Gespräch mit der Geschäftsleitung der Ormazabal Anlagentechnik GmbH. Den Arbeitnehmervertretungen wurde hauptsächlich nur mitgeteilt, dass die Verlagerung der Produktion im Januar beginnen und bereits im April 2021 abgeschlossen sein soll. Alternativen gäbe es nicht. Das angekündigte nachhaltige Geschäftskonzept, wie es der spanische Mutterkonzern der Ormazabal Anlagentechnik versteht, besteht allein aus der Vernichtung von 155 qualifizierten Arbeitsplätzen und Familienexistenzen in Deutschland.

Ein derartiges Missverständnis von Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit können die Beschäftigten nicht akzeptieren! Jetzt kümmern sich die Wirtschaftsfachleute des Betriebsrates um die Fakten. Sie fordern valide Zahlen, Daten und Planungen von Ormazabal ein und werden das bisherige Geschäft unter die Lupe nehmen. Das Ziel der IG Metall und des Betriebsrates sind alternative Zukunftsperspektiven, die nicht allein die Beschäftigten und Steuerzahlenden in Deutschland belasten.

Außerdem hat die IG Metall Krefeld die Gewerkschaftsvertretungen sowie Abgeordneten in den Aufsichtsräten der Energieversorgungsunternehmen kontaktiert, die allesamt Kunden und Auftraggeber von Ormazabal sind. Diese Unternehmen unter öffentlicher Beteiligung müssen ab sofort Wert darauf legen, dass die von ihnen gekauften Anlagen weiter in Deutschland gebaut werden, dass Arbeitsplätze, Qualität und zuverlässige Lieferketten (gerade in Corona-Zeiten!) in Krefeld gesichert werden und nicht einseitig die Beschäftigten die Managementfehler der Vergangenheit ausbaden müssen.

Am Freitag, den 18. September, findet der nächste Verhandlungstermin mit der Geschäftsleitung statt. Die IG Metall Krefeld versammelt alle Beschäftigten der Ormazabal Anlagentechnik GmbH noch vor dem nächsten Verhandlungstermin, um sie über die aktuelle Situation zu informieren und sie zu beteiligen.

Deshalb treffen wir uns ab 8.00 Uhr vor dem Werkstor Am Neuerhof 31 und werden mit einer langen Menschenkette der Geschäftsleitung unseren solidarischen Zusammenhalt bildlich und phonetisch klarmachen. Die Beschäftigten fordern von ihrem Arbeitgeber, die soziale Verantwortung nicht nur ihnen, sondern auch der Stadt Krefeld gegenüber wahrzunehmen. Das Geschäftsgebaren ist nicht allein seine private unternehmerische Entscheidung, sie ist und wirkt öffentlich. Sie betrifft die gesamte Stadtgesellschaft in Krefeld.

Weil die Unternehmensentscheidung Entsetzen und Empörung auslöst, stößt sie auch auf das Interesse der Medien und des Krefelder Rathauses. Deshalb wird auch der Krefelder Oberbürgermeister Frank Meyer auf der Versammlung zu und mit den Beschäftigten über ihre Situation sprechen. Wir hoffen sehr, dass seine Stimme bis in die Chefetagen von Ormazabal getragen wird.

Über einen Beitrag in Ihrem Medium und einen Besuch würden wir uns sehr freuen. Für weitere Fragen und Vermittlung von Kontaktpersonen im Betrieb stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Zanda Martens
Gewerkschaftssekretärin / Juristin
IG Metall Krefeld
Ostwall 29 | 47798 Krefeld
+49 (0) 171 3352952
zanda.martens@igmetall.de

Zum Hintergrund:
https://www.igmetall-krefeld.de/ormazabal-anlagentechnik-gmbh-will-ihre-produktion-in-krefeld-einstellen-und-vernichtet-155-arbeitsplaetze-im-krefelder-werk/
https://www.igmetall-krefeld.de/der-kampf-um-die-arbeitsplaetze-im-krefelder-werk-der-ormazabal-anlagentechnik-gmbh-geht-los/
https://www.facebook.com/igmetallkrefeld/

Kommentar hinterlassen »