Riva-Management verweigert Schlichtung – Längster Streik in Rheinland-Pfalz geht weiter
Seit über zehn Wochen streiken die Metallerinnen und Metaller bei RIVA H.E.S. für einene Tarifvertrag. Bei der Verhandlung in Frankfurt machte das Riva-Management ein noch schlechteres Angebot als beim letzten Mal und lehnt eine von der IG Metall angebotene Schlichtung ab. Die Beschäftigten in Trier und Horath streiken weiter – und rufen zu einer Solidaritätsdemo am Freitag in Trier auf.
Der Streik bei Riva/H.E.S in Trier und Horath geht in die elfte Woche. Beschäftigte und IG Metall fordern einen Tarifvertrag mit besseren Löhnen. Doch das Riva-Management mauert weiter: Bei der Tarifverhandlung in Frankfurt am 5. August legten sie ein schlechteres Angebot als beim letzten Mal vor. Zudem lehnt das Management eine von der IG Metall angebotene Schlichtung rundweg ab.
„Mit einer Schlichtung wollten wir versuchen, einen tragfähigen Kompromiss zu suchen und den Arbeitskampf zu beenden“, erläutert Jörg Köhlinger, Bezirksleiter der IG Metall im Bezirk Mitte. „Angesichts der jetzt erfolgten Ablehnung durch die Geschäftsführung bleibt nur die unverminderte Fortsetzung des Streiks.“
Ziel der H.E.S.-Beschäftigten ist die Anerkennung der Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie Rheinland-Rheinhessen. Ihre Löhne liegen 20 bis 30 Prozent unter dem Niveau der Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie.
Dabei macht Riva fette Gewinne. Die italienische Presse berichtet, dass sich der Nettogewinn im Jahr 2018 gegenüber 2017 von 87 Millionen Euro auf 180 Millionen Euro erhöht hat.
Voller Tarif und 3,7 Prozent mehr Geld bei Riva/BES in Brandenburg
Bei Riva/B.E.S in Brandenburg haben Beschäftigte und IG Metall Ende Juli mit drei ganztägigen Warnstreiks durchgesetzt, dass Riva den vollen Tarifabschluss der IG Metall für die Stahlindustrie Ost anerkennt: 3,7 Prozent mehr Lohn sowie eine zusätzliche tarifliche Urlaubsvergütung von 1000 Euro im Jahr, die in freie Tage umgewandelt werden kann. Die drei ganztägigen Warnstreiks verursachten für Riva einen Verlust von 6,6 Millionen Euro.
Die Brandenburger Beschäftigten wollen ihre Kolleginnen und Kollegen in Trier und Horath weiter solidarisch unterstützen.
Die Werke in Trier und Horath sind die einzigen Riva-Standorte in Deutschland, für die kein Tarifvertrag gilt.
Spendet für die Streikenden
Die IG Metall zahlt Streikgeld, aber durch die extrem niedrigen Löhne sind bei satzungsgemäßer Beitragszahlung die Nettolohnverluste vieler Streikender hoch, so dass sie in der 10. Streikwoche in massive Notlagen kommen. Damit sie ihren Arbeitskampf auch in den nächsten Wochen durchhalten können, sind die Streikenden auf Unterstützung angewiesen. Wir rufen zu Spenden für die Kolleginnen und Kollegen auf.
Wer helfen will, kann das über folgendes Spendenkonto tun:
Empfänger: KAB-Diözesanverband Trier
IBAN: DE83 3706 0193 3002 3590 21
BIC: GENODED1PAX (PAX-Bank Trier)
Verwendungszweck: Soli-Konto Henningsdorfer